6. OÖ UMWELTTAGE

DAS WAREN DIE 6. OÖ UMWELTTAGE

Über 40 Aussteller, rund 500 Besucherinnen und Besucher sowie hochkarätige Fachreferenten rückten bei den 6. Oberösterreichischen Umwelttagen am 12. und 13. Oktober das österreichische Rohrleitungsnetz in den Fokus und sorgten für eine wichtige Sensibilisierung dieses Themas.

Zugegeben: Das Thema Leitungsnetz ist in der Öffentlichkeit sehr schwer zu vermitteln. Schließlich liegt es unterirdisch und ist somit nicht sichtbar. Aber ein deutliches Plus an Aufmerksamkeit wäre dringend angebracht. Denn der Zustand der Leitungen ist doch schlechter, als die Bevölkerung vermutet. Bei den Ver- und Entsorgungsleitungen – wie Trinkwasser und Kanal – gibt es einen erheblichen Investitionsbedarf. Die Rohrleitungen und Bauwerke unserer Kanalnetze altern und die Sanierungsrate ist nach wie vor zu gering. Auch bei den österreichischen Trinkwasserleitungen gibt es entsprechend hohen Sanierungsbedarf, denn obwohl die Netzqualität global gesehen sehr gut ist, sind doch bereits mehr als 1/3 der Leitungen älter als 40 Jahre und die Leckrate liegt bei vielen Betreibern deutlich über 10%.

AUFZEIGEN VON INNOVATIVEN LÖSUNGEN

Genau auf diese unterirdischen Problemstellungen wollten die Oberösterreichischen Umwelttage heuer einmal mehr hinweisen. Es wurden dort nicht nur innovative Lösungen aufgezeigt, sondern auch Neuigkeiten und Trends im Bereich der Inspektion, Instandhaltung und Sanierung von Ver- und Entsorgungsleitungen präsentiert.

Viele Besucherinnen und Besucher waren überrascht, mit welchen spannenden Aufgaben sich die Branche beschäftigt und welche Methoden es bereits am Markt gibt, um die eingangs genannten Probleme zu beheben. Die grabenlosen Rohrsanierungstechnologien zum Beispiel stellen eine hervorragende und umweltfreundliche Alternative zur offenen Bauweise dar. Damit können Rohrleitungen ohne, bzw. mit sehr geringen Grabungsarbeiten rasch, effizient und nachhaltig saniert werden, um auch die zukünftige Versorgung mit sauberem Trinkwasser sowie die schadlose Ableitung von Abwasser sicherzustellen.

Im Bereich Klärschlammverwertung sorgt derzeit der Entwurf der Abfallverbrennungverordnung 2022 für große Aufregung. Ab 2030 soll Klärschlamm, welcher in Kläranlagen > 20.000 EW anfällt, ausnahmslos verbrannt werden. Das Verbrennen benötigt jedoch aufgrund des hohen Wassergehaltes von Klärschlamm viel Energie, eine enorme Preissteigerung wäre die Folge und Organik und Nährstoffe würden der Landwirtschaft zukünftig nicht mehr zur Verfügung stehen. Die von der Müller Abfallprojekte GmbH organisierte Unterschriftenaktion zum gemeinsamen Einspruch gegen den vorliegenden Entwurf fand daher hohen Andrang und breite Unterstützung.

 

INTERESSANTES PROGRAMM & HOCHKARÄTIGE EXPERTENVORTRÄGE

Auch heuer wurde für die Besucherinnen und Besucher ein interessantes Programm mit hochkarätigen Expertenvorträgen zusammengestellt: Unter anderem berichtete HR DI Alfred Trauner über aktuelle Themen aus der Siedlungswasserwirtschaft, Horst Müller von Müller Abfallprojekte referierte über die Zukunft der Klärschlammverwertung. Begleitend zu den Fachvorträgen gab es darüber hinaus praktische Vorführungen, welche die Besucherinnen und Besucher live mitverfolgen konnten. So wurden Theorie und Praxis optimal vereint.

 

HISTORISCHES AMBIENTE IM SCHLOSS ZELL AN DER PRAM

Begeistert waren die Besucher auch heuer vom Veranstaltungsort – dem historischen Schloss Zell an der Pram. Die geschichtsträchtigen Mauern des Schlosses boten das perfekte Umfeld für die OÖ Umwelttage. Das unverwechselbare Ambiente des barocken Schlosses aus dem 18. Jahrhundert prägte die Ausstellungsflächen und machte die heurige Veranstaltung tatsächlich einzigartig.

 

AUSBLICK FÜR DIE KOMMENDEN OÖ UMWELTTAGE

Wir werden Sie rechtzeitig informieren, wenn es wieder so weit ist und die Oberösterreichischen Umwelttage in die nächste Runde gehen.

 

 

„Die OÖ Umwelttage sind für den Cleantech-Cluster, seit mehreren Jahren, eine wichtige Kooperationsveranstaltung mit der (Ab-)Wasserwirtschaft. Hier treffen sich zahlreiche Lösungsanbieter, -anwender und Experten, tauschen sich aus und demonstrieren Produkte und Dienstleistungen. Wir freuen uns auf die nächsten Umwelttage und gratulieren den Veranstaltern zu dieser spannenden und informativen Tagung!“

Dipl.-Ing. Dorian Wessely vom Cleantech-Cluster zeigte sich beeindruckt.